Eine kurze Vorstellung: Wer, wie, was, wo und warum?
20April2017
Image: Identity, © Toni Fish via CC BY-NC-ND 2.0, source: Flickr, no endorsement on part of the licensor
Mein Name ist Tabea, und ich war Anfang 2017 für fünf Monate als Freiwillige in Tansania und Kenia: zunächst für drei Monate in Dar es Salaam und danach für zwei weitere Monate in Nairobi
Ich war gerade aus der Schule in die Freiheit entlassen, mit der ich seitdem zurechtzukommen versuche
Liebhaberin von Fremdwörtern, Büchereien, Uneitelkeit und schrägem Humor; Nachteule; Großstadtpflanze
Ich gehe Dingen gerne auf den Grund und will es ganz genau wissen
Dinge, die ich nicht mag: Gedichtanalysen, Bigotterie, früh aufstehen, Selbstgerechtigkeit, Druckertreiber installieren
Was ich gemacht habe
Ich war anfangs für drei Monate als Freiwillige in Dar es Salaam, Tansania. Unter der Woche habe ich in einer nursery school als „Mädchen für Alles, was grade anfällt“ gearbeitet: Hausaufgaben korrigieren, neue Aufgaben in die Schulhefte schreiben, Plakate malen, Bleistifte anspitzen, die Kinder mehr oder weniger erfolgreich vom Unsinn machen abhalten, Geschirr abwaschen, Porridge füttern, den Morgenappell anleiten - die Liste ließe sich weiter fortsetzen.
Anschließend bin ich weitergezogen, nach Nairobi, Kenia. Ich war dort als Freiwillige bei einem Mikrokreditfonds, der Kleinstkredite an (angehende) Unternehmer_innen vergibt, die bei einer regulären Bank keine Chance hätten.
Meine Hauptaufgabe war es, eine digitale Datenbank aller Mitglieder zu erstellen, und meinen Kolleg_innen zu zeigen, wie sie die Datenbank benutzen können.
Warum ich das gemacht habe
Ehrlich gesagt hat meine Vorstellung davon über die Zeit gelitten. Es scheint generelle Freiwilligenweisheit zu sein, dass dem großen Idealismus die große Ernüchterung folgt. Von daher bin ich dankbar, dass mir der erste Realitätscheck bereits auf dem Vorbereitungsseminar verpasst wurde. Trotzdem ist es mir natürlich nicht erspart worden, nochmal überdenken zu müssen, was ich gemacht habe, was ich damit bezwecken wollte und was ich letztendlich bewirkt habe (ziemlich wenig).
Hier also eine vorläufige Liste an Gründen, warum ich trotzdem froh bin, diesen Freiwilligendienst gemacht zu haben:
Ich habe Dinge gelernt, die in keiner Schule gelehrt werden
Ich musste meine Vorstellungen und Vorurteile hinterfragen, und meine Sicht auf die Welt und meine Anschauungen ändern und der Wirklich anpassen
Vielleicht habe ich auch den Kindern und Lehrerinnen an der Schule das Leben etwas leichter gemacht, und den Mitarbeiter_innen beim Mikrokreditfonds ihre zukünftige Arbeit durch die Datenbank erleichtert
Ich habe neue Leute und ihre Perspektive(n) kennengelernt
Und eines Tages kann ich vielleicht hoffentlich etwas von dem, was ich gelernt habe, weitergeben